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Die Zeit für Partys ist noch nicht gekommen

07.05.20Die Ärztekammer Bremen begrüßt die umfangreichen Lockerungen der Coronabeschränkungen, mahnt die Bevölkerung aber weiter zu Zurückhaltung.

„Ein schrittweiser Übergang in die Normalität ist gut, es gibt aber keinen Grund, jetzt leichtsinnig zu werden“, sagt Dr. Heidrun Gitter, die Präsidentin der Ärztekammer. „Die Infektionszahlen sprechen allerdings dafür, die Lockerungen auszuprobieren.“

Die Vereinbarungen sehen neben umfangreichen Lockerungen auch einen Notmechanismus vor. Bei einem Wiederaufflammen der Epidemie ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen können so sofort regionale Beschränkungen veranlasst werden. „Diese Vorgaben sind notwendig und sinnvoll, können aber nur durch eine höhere Zahl an Tests verlässlich zugrunde gelegt werden“, sagt Gitter. „Wenn wir mehr testen, werden wir mehr entdecken – das bedeutet dann aber keine erneute Zunahme der Infektionswelle, sondern eine bessere Entschlüsselung der Dunkelziffer.“ Die tatsächliche Gefährdung der Bevölkerung lasse sich so besser abschätzen, so Gitter.

Gitter appelliert an die Bevölkerung, trotz der Lockerungen zurückhaltend und kritisch zu bleiben: „Es ist weiter nicht angezeigt, Partys zu feiern oder sich dichtgedrängt in größeren Ansammlungen draußen aufzuhalten.“ Um dem Virus keine neue Chance zu geben, sei es notwendig, vernünftig zu bleiben. Gitter: „Bleiben Sie auf Abstand, und beachten Sie die Basishygiene und das regelmäßige Händewaschen. Das trägt entscheidender und effektiver zur Eindämmung des Virus bei als das Tragen von Masken im Alltag.“

Die Wirksamkeit von Masken hinsichtlich der Eindämmung der Pandemie und des Eigenschutzes sei nach wie vor nicht erwiesen, so Gitter: „Wenn man den Abstand in geschlossenen Räumen mehr als nur einige Minuten nicht unter anderthalb Meter halten kann, kann eine korrekt getragene, möglichst dichte Mund-Nasen-Bedeckung möglicherweise zum Schutz der jeweils anderen Personen beitragen.“ Im Freien sei das permanente Maskentragen nach aktuellem Kenntnisstand nicht sinnvoll. Gitter: „Eher kann es Nachteile im Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und auch in der Belastung des Trägers durch eine erschwerte Atmung bringen.“


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