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Situation der Kinderärzte in Bremen-Nord

30.11.17Die Situation der Kinderärzte in Bremen-Nord war Thema einer Live-Sendung, zu der der Radiosender Bremen Zwei zu einer Diskussionsrunde ins Kito nach Vegesack geladen hatte.

Dr. Joachim Schlage (Foto r.), niedergelassener Kinderarzt in Blumenthal, beklagte die hohe Auslastung seiner Praxis, weil kein anderer Kinderarzt in der Nähe sei. „Ich musste bereits einen Aufnahmestopp aussprechen und nehme nur noch neue Patienten auf, wenn bereits Geschwisterkinder in meiner Praxis sind“, sagte Joachim Schlage. Schwierig sei, dass gerade in Kinderarztpraxen der Aufwand pro Patient durch mehr Vorsorgeuntersuchungen und mehr Impfungen deutlich zugenommen habe.

Dr. Johannes Grundmann (Foto Mitte), der Vizepräsident der Ärztekammer, berichtete von ähnlichen Erfahrungen in Gröpelingen: „Die Sprachbarriere ist bei einigen Patienten nahezu unüberwindbar. Es ist oft sehr zeitaufwendig und anstrengend, mit diesen Patienten über Anamnesen, Diagnosen oder Therapien zu sprechen.“ Als Arzt sei er oftmals auch als Sozialarbeiter gefordert. Dass sich so keine neuen Kollegen für Stadtteile wie Blumenthal oder Gröpelingen begeisterten, könne er nachvollziehen, so Grundmann.

Das schwierige Arbeitsumfeld benannte auch Dr. Jörg Hermann, der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen: „Einen neuen Kinderarztsitz in Bremen-Nord zuzulassen, wäre ohne Probleme möglich – es müsste aber auch ein Arzt diesen Sitz wirklich übernehmen wollen“, sagte Hermann. Einen Anreiz gebe die KV neuen Ärzten in Bremen-Nord mit einer Umsatzgarantie für die ersten zwei Jahre. Dass es für den von Hermann in Aussicht gestellten Kinderarztsitz für Bremen-Blumenthal immerhin durchaus Interessenten gebe, wurde am Rande der Diskussion deutlich.

Weitere Informationen zur Sendung:
http://www.radiobremen.de/bremenzwei/veranstaltungen/aerztemangel-bremen100.html


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