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Sicherheitskultur auf allen Ebenen

18.09.19Am 17. September fand erstmals der Welttag der Patientensicherheit statt. Die Aufmerksamkeit für das Thema sei eine wichtige Voraussetzung, um Patientensicherheit zu stärken, sagte Hardy Müller, Generalsekretär des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) bei einer Auftaktveranstaltung zum Welttag in Berlin.

 „Patientensicherheit ist nicht allein Aufgabe und Verpflichtung einzelner Berufsgruppen, sondern erfordert das konstruktive Engagement und Zusammenwirken aller Verantwortlichen im Gesundheitssystem“, so Müller. Eine gelebte Sicherheitskultur ziele darauf, dass unerwünschte Ereignisse selten auftreten, Sicherheitsverhalten gefördert und Risiken beherrscht werden. Aus Fehlern müsse man lernen und gemeinsam daran arbeiten, dass sie sich nicht wiederholten, so Müller.

Dass auch die Politik die Bedeutung des Themas erkannt hat, zeigte eine Podiumsdiskussion mit Expertinnen und Experten aus Politik, Selbstverwaltung, Krankenkassen und Patientenvertretungen. Arbeitsverdichtung und Kostendruck sowie eine zögerliche Gesetzgebung seien mitverantwortlich für das Entstehen von Fehlern, so die Politiker. So kritisierte Martina Stamm-Fibich von der SPD die schleppende Umsetzung gesetzlicher Regelungen beim Entlassmanagement oder dem Medikationsplan. Ökonomisierung und Personalmangel machte Harald Weinberg (Die Linke) mitverantwortlich für Fehler. Im aktuellen Bundeshaushalt sei zudem geplant, den Posten für Patientensicherheit um 500.000 Euro auf 4,5 Millionen Euro zu kürzen. „Das ist ein falsches Signal“, sagte Weinberg.

 „Die Sorge um die Patientensicherheit ist eine der Grundlagen des ärztlichen Selbstverständnisses und in etlichen Facetten in der ärztlichen Berufsordnung verankert“, sagte Dr. Heidrun Gitter als Vertreterin der Ärzteschaft. Das müssten die Weiterbilder dem ärztlichen Nachwuchs auch vermitteln. „Junge Ärzte brauchen Vorbilder“, sagte Gitter. Die Kammern forderte sie auf, stärker auf die Etablierung einer transparenten Fehler- und Sicherheitskultur zu dringen. „Der Welttag der Patientensicherheit hilft hoffentlich, das Thema Patientensicherheit als unverzichtbaren Bestandteil der Gesundheitsversorgung zu fördern.“

Der Weltttag der Patientensicherheit soll ein Bewusstsein für eine bessere Fehler- und Sicherheitskultur in den Einrichtungen des Gesundheitswesens schaffen und Patienten besser vor Behandlungsfehlern schützen. Er entstand auf Initiative des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS), das sich seit 2005 für eine sicherere Patientenversorgung einsetzt.

Fotonachweis: APS/Werner Popp


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